Amiga Joker Test
Ausgabe 02/1992
Autor Carsten Borgmeier |
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Lethal Xcess - Wings of Death II
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Wer heutzutage einen vertikal scrollenden Kracher losläßt, läuft Gefahr, überhört zu werden - so viele von der Sorte knallen bereits über
Amiga Monitore! Aber der Vorgänger wußte eigentlich ganz gut auf sich
aufmerksam zu machen...
Der Amiga Joker meint:
Lethal Xcess macht seinem Namen alle Ehre: Ballern bis zum Exzeß. |
...weshalb Programmierer Marc Rosocha auch hier seinem Erfolgskonzept treu
geblieben ist: Spielbarkeit ohne Kompromisse lautet erneut die Devise! Man darf
sich daher nicht wundern, wenn die zweiten Todesflügel dank ihrer erstklassigen
Steuerung und den Tonnen von Gegnern wieder echtes Arcade-Feeling aufkommen
lassen; man darf sich aber genausowenig wundern, daß sich die Neuerungen
gegenüber Teil eins in Grenzen halten. Für den zeichnete sich schließlich
noch Thalion verantwortlich, während Marc dieses Game unter dem eigenen
Eclipse-Label veröffentlicht. Warum also nicht auf Nummer Sicher gehen?
Das darf zu Beginn auch der Spieler, indem er sich den passenden von
insgesamt drei Schwierigkeitsgraden aussucht, die Soundbegleitung (Musik /
Effekte / Musik & FX) festlegt und Ein- oder Zwei-Spieler-Modus anwählt.
Anschließend geht's im ersten von nunmehr fünf sehr langen (anstatt der sieben
eher kurzen) Level durch eine schaurige Ruinenlandschaft voller Libellen,
Raupen, riesiger Würmer und ähnlich ekligen Viechern, bis man am Ende einem
gigantischen Hörnertier gegenübersteht. Nach hartem Kampf gibt es den Zugang
zum nächsten Spielabschnitt frei, wo eine zauberhafte Ödnis-Landschaft wartet,
es folgen Wassergärten, ein Vulkangebiet und eine recht frostig aussehende
Techno-Landschaft. Wer das alles erfolgreich durchflattert hat, darf sich zum
Schluß noch eine hübsch gemachte Endsequenz anschauen.
Zwei Besonderheiten sind erwähnenswert: Beim Baller-Duett muß sich der
zweite Mann nicht mit einem kümmerlichen "Satelliten" zufrieden
geben, sondern bekommt einen genauso schönen Flieger wie sein Joystick-Kollege.
Und gerade, wenn man sich Seite an Seite durchs Feindesland kämpft, ist
Besonderheit Nr. 2 noch wichtiger als sonst: Die vielfältigen Extrawaffen
lassen sich nämlich stufenweise aufrüsten, doch wer dabei auch nur ein
"falsches" Bonussymbol (von einer anderen Waffensorte) erwischt, darf
wieder ganz von vorne mit dem Aufpäppeln anfangen! Da kommt Freude auf...
Technisch weist das Game alle Vorzüge auf, die bereits den Vorgänger
auszeichneten, also volle PAL-Auflösung, gute Animationen und butterweiches
Scrolling, selbst wenn sich duzende von Sprites auf dem Bildschirm tummeln. Dazu
gibt es wieder wunderschöne Begleitmusiken von Jochen Hippel und eine
Steuerung, die alle Befehle exakt und blitzschnell umsetzt.
Auch an den Feindformationen ist nichts auszusetzen, einzig und allein die
Hintergrundgrafiken wirken stellenweise etwas langweilig - aber da der Rest
alles andere als langweilig ist, kann man das schon mal verschmerzen! (C.
Borgmeier)
©1992 Joker Verlag (Carsten Borgmeier)
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